Kochen, kein Buch mit sieben Siegeln

keine Angst, wir liefern Ihnen kein Kochbuch - aber ein paar Tips

Ein Mediziner hat einmal gesagt: Kochen ist Biochemie.

Was er damit sagen will, ist nichts weiter als die Reaktionen zu erkennen und zu nutzen, die durch den Einfluss von Temperatur, Feuchtigkeit, Trockenheit, Druck und Mischung auf Lebensmittel wirken. 
Klingt wissenschaftlich, ist aber ganz einfach. Ein paar Beispiele:

2048 RindersuppeSie kochen eine kräftige Rinderbrühe

Dazu setzen Sie ein schönes Stück Rindfleisch in einen Topf mit z.B.  angerösteten Zwiebeln, Lauch, Sellerie, Möhren, Petersilie, Lorbeerblatt etc. Das ganze gießen Sie mit kaltem Wasser auf und lassen es für ca. 30-40 Minuten ganz leicht köcheln.
Erkenntnis: das Fleisch schließt im kalten Wasser seine Poren nicht, sondern es gibt den Fleischsaft an die „Gemüsebrühe“ ab. Hinweis: Rezepte gibt es Internet zuhauf.



2049 TafelspitzSie kochen einen saftigen Tafelspitz

Rezepte dazu finden Sie bei einschlägigen Kochexperten reichlich. Das entscheidende ist aber: Sie geben das Fleisch ins kochende Wasser. Reaktion: die Fleischporen schließen sich und der Saft bleibt im Fleisch.

Erkenntnis: das Fleisch schließt im kochenden Wasser seine Poren.

Was Sie wissen müssen: Proteine (Eiweiß) gerinnen bei 41° C. Chemisch betrachtet haben sich die Eiweißmoleküle durch Hitze in ihrer molekularen Struktur verändert.

2050 Steak bearbeitet-1

Sie braten ein saftiges Steak

Sie braten es in einer heißen Pfanne mit einem hoch erhitzbaren Öl oder Fett. Auch hier dient die Hitze zum „Schließen der Poren“. Jetzt kommt es noch auf die Dauer der Hitzeeinwirkung an (Garzeit). Je nach Dauer bekommen Sie ein Steak, das die Bezeichnung „blue rare“,  „rare“, medium rare“, „medium well“ oder „well done“ erhält.

Erkenntnis: das Fleisch reagiert auf die Temperatur und auf die Dauer (Zeit) der Temperatureinwirkung.

 2051-Spaghetti-BologneseSie bereiten eine italienische Fleischsauce zu (Spaghetti Bolognese)

Auch hier finden Sie im Internet eine Vielfalt von Rezepten. Was wir vermitteln wollen ist das Wissen um die Verbindungsfreudigkeit der Aromen von frischen Gewürzen. Wenn Sie z.B. Rosmarin oder Thymian verwenden, dann dauert es eine Weile, bis die Gewürze ihr Aroma in einem Kochtopf entfalten.
Sie sehen: Garzeit und Kochtemperatur spielen eine Rolle. Wenn Sie frisches Basilikum verwenden, dann sollten Sie es niemals kochen. Es verliert bei Hitze seine Aromastoffe.

 

Und da geben wir Ihnen eine „Faustregel“. Je zarter das frische Laub der Gewürzpflanze ist umso weniger darf es mit Hitze behandelt werden. Erkenntnis: hartes Laub (z.B. Rosmarin) köcheln, zartes Laub (z.B. Basilikum) nur kalt servieren / darüberstreuen.

Die Ernährungpyramide

Die Ernährungspyramide soll Ihnen einen Hinweis auf das Mengen-Verhältnis der Nahrungsmittel geben, die Ihren Speiseplan darstellen sollten. Wir geben Ihnen in der zweiten Grafik, weiter unten, Richtwerte an die Hand.

Den besten Hinweis gibt Ihnen aber Ihr Hausarzt, der ggf. mit einem Ernährungsberater Hand in Hand arbeitet.

 

2046 Ernaehrungspyramide
Mengenverteilung der Lebensmittel

2047 Ernaehrungspyramide woechentliche Mengen
Mengen in der wöchentlichen Anwendung

Was Sie keinesfalls vergessen sollten:

Bewegen sie sich. Mindestens 2 - 3 mal pro Woche.

Wenn Sie schon ein wenig „in die Jahre“ gekommen sind, dann fragen Sie bitte Ihren Hausarzt oder Physiotherapeuten, welche Belastungen er für Sie richtig hält.

Und noch etwas: Pflegen Sie nur mäßigen Alkoholgenuss.

 

Der Weg der Nahrung durch den Körper

Was geschieht mit der Nahrung auf dem Weg von „oben rein“ nach „unten raus“?

Der Verdauungsweg ist ein langer; er ist dennoch schnell beschrieben:

Im Mund zerkleinern wir die Speisen, vermengen sie mit Speichel und bereiten sie für den Transport zur Speiseröhre vor.

Dieser Speisebrei wird geschluckt, gelangt in die Speiseröhre und wird zum Magen weitertransportiert.

Im Magen angekommen, wird der Speisbrei mit Magensaft vermischt. Der Magen wirkt wie ein großer Muskel, der durch „Zusammenziehen“ (Muskelkontraktionen) die Speise mit dem Magensaft vermengt und in Richtung Dünndarm weiter schiebt.

Der Dünndarm leistet die eigentliche Verdauungsarbeit. Komplexe biochemische Reaktionen spalten den Nahrungsbrei in bestimmte Bausteine (z.B. Glucose, Fructose, Galaktose, Mannose) auf, die von den Zellen der Darmschleimhaut aufgenommen und über die Dünndarmzotten zu Blutzellen übergeleitet werden. Mit dem Blut werden die Bausteine zu den Organen transportiert.

Wichtig für die Aufspaltung des Speisebreis ist eine gesunde Darmflora. Und die wiederum steht in engem Zusammenhang mit Ihrer Ernähung.

Nun wird der Brei in den Dickdarm weitergeschoben, der dem Brei Wasser entzieht und so zur Ausscheidung vorbereitet. Damit das „Speiserestmaterial“ im Darm gut vorankommt, produziert der Darm ständig Schleim und hält so die Masse gleitfähig.

Dem Speisebrei sind nun alle verwertbaren „Bausteine“ und Wasser entzogen und der unverdauliche Teil der Nahrung wird in den Mastdarm geschoben. Der Kot sammelt sich an und führt durch „Ausdehnung“ zum Stuhldrang. 

2045 Verdauungstrakt

Vitamine 

Vitamine sind wichtig und zum Teil überaus empfindlich

Vitamine haben eine besondere Aufgabe: sie regulieren die Verwertung von Kohlenhydraten, Eiweißen (Proteinen) und Mineralstoffen. Vitamine tragen massiv zur Stärkung des Immunsystems bei und sind unverzichtbar beim Aufbau von Zellen, Blutkörperchen, Knochen und Zähnen. Vitamine sind an vielen Reaktionen des Stoffwechsels beteiligt.

Die Tabelle soll Ihnen einen Überblick über die Vitamine, deren Wirkungsbereiche und Vorkommen geben.

Vitamin

löslich in

wichtig für

Vorkommen in

       

Vitamin A (Retinol)

Fett

Zellbildung, Haut, fängt freie Radikale, Augen

Grünkohl, Möhren,Tomaten

Vitamin B1 (Thiamin)

Wasser

Abbau von Kohlenhydraten in Gehirn und Muskeln, Nerven, Muskeln

Erbsen, Haferflocken, Vollkornprodukte, Vollkornreis

Vitamin C (Ascorbinsäure)

Wasser

Schutz des Immunsystems, Schutz gegen freie Radikale, Aufbau von Bindegewebe

Frisches Obst und Gemüse, z.B. Paprika, Erdbeeren, Kartoffel

Vitamin D, Ergo-/Cholecalciferol

Fett

Calciumeinlagerung

Kann selbst gebildet werden (UV-Licht), Heilbutt, Ei, Lebertran

Vitamin B2 (Riboflavin)

Wasser

Abbau von Kohlenhydraten, Eiweiß, Fetten

Seelachs, Milch, Milchprodukte,

Speisequark, Fleisch

Vitamin E (Tocopherol)

Fett

Schutzsystem für Zellwände (freie Radikale)

Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl (nicht erhitzen; Hitze zerstört das

Vitamin E)

Haselnüsse; Obst, Gemüse, kein Alkohol (zerstört das

Vitamin E ebenfalls)

Vitamin B12 (Cobalamin)

Wasser

Stoffwechsel, Neubildung von Zellen und Blut

Fleisch, Hering,Leber, vegetarische Kost, Milch, Eier

Vitamin K (Phyllochinon)

Fett

Blutgerinnung

Grünes Gemüse, Kohl, Spinat,

Milch und Fleisch

Vitamin B5 (Pantothensäure)

Wasser

Stoffwechsel und Energiegewinnung

nahezu in allen Nahrungsmitteln vorhanden

Vitamin B7
 (Biotin)

Wasser

Haut- und Haarbildung, Abbau Fettsäuren

Milch, Eier (nicht roh!), Hülsenfrüchte

Vitamin B6
(Pyridoxin)

Wasser

Aufbau, Abbau, Umbau von Aminosäuren (Eiweißbausteinen)

Makrele, Lachs, Bananen, Hülsenfrüchte

Vitamin B3
(Niacin)

Wasser

Stoffwechsel und Energiegewinnung

nahezu in allen Nahrungsmitteln vorhanden, kann selbst gebildet werden

Vitamin B9
(Folsäure)

Wasser

Schutz vor Herzinfarkt, Arteriosklerose, Zellteilung, Zellneubildung

Blattgemüse, z.B. Grünkohl, Spinat, Salate, nicht lange lagern; Gemüse nur dünsten, nicht kochen, nicht warm halten

Vitamine sind sehr empfindlich

Man muss sorgsam mit ihnen umgehen, wenn sie erhalten bleiben sollen

Gemüse, Salat und Obst gehören auf den täglichen Speiseplan. Diese Nahrungsmittel sind besonders reich an  Ballaststoffen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Vitamin C, ß-Carotin und Folsäure.

Längere Zeit gelagert oder falsch zubereitet kann der Vitamingehalt in Obst und Gemüse rapide, bis zu übber 50 Prozent sinken.

Der Grund: Viele Vitamine sind hitzeempfindlich, sind empfindlich gegenüber Licht und Sauerstoff oder können beim Wässern von Obst und Gemüse ausgelaugt werden. Werden Obst und Gemüse, möglichst frisch verwendet und nur kurz gewaschen, führt dies nur zu unwesentlichen Vitaminverlusten. Auch wenn ein gewisser Vitaminverlust nicht verhindert werden kann, schonen optimierte Lager- und Zubereitungsbedingungen im Haushalt die Vitamine in den Lebensmitteln.

Falsche Lagertemperaturen oder unnötig lange Lager- und Zubereitungszeiten können bei Obst und Gemüse die Vitaminverluste erhöhen. Dabei reagieren die Vitamine unterschiedlich empfindlich. So nimmt der Gehalt an Vitamin C im Spinat nach 2tägiger Lagerung bei 20°C um fast 80(!) Prozent ab. Wird er im Kühlschrank gelagert, beträgt der Verlust an Vitamin C 33 %. Der Gehalt an ß-Carotin nimmt je nach Lagertemperatur und Gemüseart pro Tag zwischen 0,8 und 24 % ab.

Die Vitaminverluste beim Garen sind abhängig vom Lebensmittel, den enthaltenen Vitaminen und der verwendeten Garmethode. Der Vitaminverlust an Folsäure kann beispielsweise beim Kochen von Gemüse bis zu 50 Prozent betragen. Beim Dünsten gehen etwa 25 Prozent verloren. Der Vitamin-C-Gehalt von Gemüse nimmt im Mittel beim Kochen um 35 Prozent, beim Dämpfen um 25 Prozent und beim Dünsten um 20 Prozent ab. Beim Garen einiger Obst- und Kohlsorten können sogar doppelt so hohe Vitamin C-Verluste auftreten. Ursache der hohen Verluste beim Kochen: Die Vitamine werden ausgelaugt und sind anschließend im Kochwasser statt im Gemüse.

Weitere Ursache für einen hohen Vitamin C-Verlust kann der Gehalt an Peroxidase in Obst und Gemüse sein. Peroxidase ist ein Enzym, das natürlicherweise in einigen Lebensmitteln vorkommt. Bei Temperaturen zwischen 40 und 70° Celsius baut es Vitamin C in relativ kurzer Zeit vollständig ab. Wird Gemüse oder Obst erst in den Topf gegeben, wenn das Wasser kocht, erhitzt es sich schnell und das Enzym kann nicht mehr wirken.

Vitamine bleiben am besten erhalten, wenn geeignetes Gemüse und Obst roh verzehrt oder mit wenig Kochwasser gedünstet oder gedämpft wird. Wenn man die Garflüssigkeit für Suppen oder Soßen verwendet kann, dann kommt man auch noch in den Genuss der Vitamine, die sich in der Flüssigkeit erhalten haben.

Und hier noch ein paar Tipps zum Erhalt der Vitamine:

  • Möglichst erntefrisches Gemüse und Obst der Saison kaufen und so schnell wie möglich verzehren.
  • Obst und Gemüse (wie Äpfel, Zwetschgen, Broccoli oder Erbsen) lagern am besten in abgetrennten Gemüsefächern im unteren Bereich des Kühlschranks.
  • Richten Sie sich bei der Temperatureinstellung Ihres Kühlschranks nach den Angaben des Herstellers.
  • Kälteempfindliche Obst- oder Gemüsearten (wie Südfrüchte, Gurken, Kartoffeln) lagern am besten in einem kühlen Vorrats- oder Kellerraum bei 5 bis 10 ° Celsius.
  • Blanchieren Sie frisches Gemüse wie Broccoli, Erbsen oder Spinat, bevor sie es im Haushalt einfrieren, denn so werden Farb- und Vitaminveränderungen vermindert. Wenn Sie frischen Spargel, Kohlrabi, Zucchini oder Champignons nur kurzfristig (einige Wochen) einfrieren, müssen diese nicht unbedingt blanchiert werden.
  • Beim Putzen, Schälen oder Reinigen von Lebensmitteln nur die Bestandteile entfernen, die nicht zum Verzehr geeignet sind.
  • Obst und geeignetes Gemüse (z.B. Salate, Paprika, Möhren, Tomaten) möglichst roh verzehren.
  • Gemüse nicht wässern sondern direkt vor der Zubereitung putzen, abwaschen, dann zerkleinern und sofort weiterverarbeiten.
  • Salatgemüse sofort nach dem Zerkleinern mit Essig oder Zitronensaft marinieren.
  • Zum Garen das Gemüse in wenig Wasser dünsten oder dämpfen. Das Gemüse erst dann ins Wasser geben, wenn dieses kocht. Die Kochflüssigkeit nach Möglichkeit für Soßen oder Suppen verwenden.

Kochen & Ernährung

Ernaehrung-fettDurch die Ernährung können Sie sehr viel zu Ihrem Wohlbefinden und Fitness beitragen. Die Grundsätze einer gesunden Ernährung sind ganz vereinfacht gesagt:  

        • mehr frisches Gemüse,
        • mehr Fisch, weniger Fleisch,
        • mehr Gemüse als Fleisch.

Sie kennen den sicherlich Spruch:

„Morgens essen wie ein König, 

mittags wie ein Fürst 

und am Abend wie ein Bettler“.

Vertiefende Hinweise zu diesem Thema finden Sie im Menüpunkt „Motivation“, „Fitness & Wohlbefinden“,  „Kochen und Ernährung“.

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