sanoris-Stiftung, Nürnberg
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Hilfe im Schlaflabor
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Schlafmedikation im Alter
17% der Deutschen nehmen Schlafmittel ein.
Die Einnahme von Schlaftabletten spielt mit zunehmendem Alter für viele Menschen eine wachsende Rolle. Auch eine Reihe weiterer Medikamente, die Menschen über 65 Jahre vermehrt einnehmen, können den Schlaf stark beeinträchtigen (Cortison, Medikamente gegen Herzerkrankungen, Theophyllin usw.). Ebenso gilt, dass Schlafstörungen nicht selten auch als Folge von Mehrfachmedikation (Wechselwirkungen der Medikamente) auftreten.
Da Menschen über 65 Jahre Medikamente langsamer abbauen, kann es sehr rasch zur Entwicklung der ungewünschten Nebenwirkungen von Schlafmitteln kommen. Diese können sich in Form von Tagesmüdigkeit, Vergesslichkeit,
verminderter Motivation, allgemeiner Verlangsamung des Denkens und der Bewegungen sowie depressiver Stimmung äußern.
Die gesundheitlichen Konsequenzen des Gebrauchs von Schlaftabletten
können körperliche Abhängigkeit und Probleme beim Harnverhalt sein.
Nicht zu unterschätzen ist darüber hinaus die Gefahr von nächtlichen
Stürzen, die oft Frakturen und eine daraus resultierende Bettlägerigkeit
nach sich ziehen.
Manche Menschen nutzten neben Schlaftabletten vermehrt Alkohol als Einschlafhilfe. Der Alkoholkonsum macht müde und erleichtert manchmal das Einschlafen. Jedoch ist es nicht empfehlenswert, Alkohol zur Schlafförderung zu trinken, da der Alkoholkonsum zum häufigen Erwachen in der Nacht führt und den Tiefschlaf stört.
Hilfe durch Ihren Hausarzt
Bitte beantworten Sie die folgenden Fragen mit "Ja" oder "Nein":
1. Haben Sie Probleme beim Einschlafen?
2. Haben Sie Probleme beim Durchschlafen?
3. Fühlen Sie sich tagsüber müde?
4. Haben Sie Einschlafattacken am Tag?
5. Schlafen Sie in monotonen Situationen ein?
6. Schnarchen Sie?
7. Denken Sie oft über Ihre Schlafstörung nach?
Wenn Sie mehr als vier Fragen mit "Ja" beantwortet haben, ist eine Konsultation des Hausarztes anzuraten.
Diagnoseverfahren des Hausarztes
Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt über Ihre Schlafstörungen.
Nach einer gründlichen Untersuchung (Anamnese) wird Ihr Hausarzt wissen, ob bei Ihnen ein Verdacht auf eine Schlafstörung vorliegt. Er kann Ihnen ein Medikament verschreiben, das Sie möglicherweise für einen begrenzten Zeitraum vor dem Einschlafen einnehmen müssen, und er wird Sie bitten nach einiger Zeit zu berichten, ob sich Ihr Zustand verbessert hat. Nach dieser Behandlungsphase wird Ihr Hausarzt zusammen mit Ihnen entscheiden, ob die Therapie ausreicht oder ob er Sie an einen Facharzt überweist.
Schlafstörungen
Wie häufig sind Schlafstörungen?
Eine repräsentative Studie (Holzrichter et al.1995) ergab, dass ein Viertel der Deutschen unter Ein- und Durchschlafstörungen leidet. Zwei Drittel der Befragten klagten über andauernde Tagesmüdigkeit. Die häufigsten Schlafstörungen im Alter sind neben Ein- und Durchschlafstörungen die Schlafapnoe und das Restless-Legs-Syndrom.
Das Schlafapnoe-Syndrom (SAS) ist eine Schlafstörung, die durch Atempausen (Apnoen) und eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit gekennzeichnet ist. Durch die zahlreichen Atempausen in der Nacht und die damit verbundene unregelmäßige Sauerstoffversorgung entstehen häufige, kurz andauernde Weckreaktionen mit der Konsequenz, dass sich die Betroffenen am Tage sehr müde fühlen.
Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist die Bezeichnung für eine Schlafstörung, bei der in Zuständen der Ruhe bzw. Entspannung ein Ziehen, Spannen, Kribbeln oder Schmerzen in den Beinen und/oder Füßen (seltener auch in den Armen und/oder Händen) auftreten. Manchmal treten periodische Zuckungen der Beine oder Arme im Schlaf auf (engl.: Periodic Limb Movements), ohne dass diese dem Patienten bewusst sind.
Zusätzlich können Krankheiten und/oder verschlechterte Organfunktionen ein Grund für Schlafstörungen sein.
Frauen leiden darunter häufiger als Männer. Menschen im mittleren Alter sind bereits häufig von Schlafstörungen betroffen, und diese Störungen nehmen im Alter rapide zu. Menschen ab dem 65. Lebensjahr erwachen während der Nacht wesentlich häufiger als jüngere Menschen.
In einer repräsentativen Studie aus Schweden konnte gezeigt werden, dass 23 - 34 Prozent der 9000 untersuchten Personen, die älter als 65 Jahre waren, unter Ein- und Durchschlafstörungen litten. Zwischen 7 - 15% der untersuchten Personen klagten über andauernde Müdigkeit nach dem Erwachen und mangelnde Erholung durch den Schlaf. Meistens waren dies Personen mit depressiven und körperlichen Erkrankungen sowie Atembeschwerden.